Wir lassen uns nicht spalten - gute Arbeits- und Lebensbedingungen für alle! -EqualPayDay 2021-

Der Equal Pay Day markiert jährlich den Tag, bis zu dem Frauen durchschnittlich mehr arbeiten müssen um das gleiche zu verdienen, was Männer im Vorjahr bereits verdient haben. In diesem Jahr fällt der Equal Pay Day auf den 10. März, d. h. die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen beträgt 19 Prozent.

Arbeitgeberverbände leugnen weiterhin, dass die Lohnlücke ein Indikator für Sexismus auf dem Arbeitsmarkt sei,  da sie sich durch  unterschiedliche Berufe, Arbeitszeit, Qualifikation und Führungskräfteanteil ergebe[1]. Dabei klammern Sie aber komplett aus, dass die genannten Gesichtspunkte von gesellschaftlichen Rollenbildern beeinflusst werden.

Die Hans Böckler Stiftung hat herausgestellt, dass Frauen weiterhin überdurchschnittlich häufig in schlechter bezahlten Berufen wie z. B. in sozialen Berufen arbeiten. Aber auch innerhalb des gleichen Berufs verzeichnet die Hans Böckler Stiftung eine Lohnlücke zwischen Männern und Frauen. Das liegt daran, dass weiterhin von Frauen gesellschaftlich erwartet wird, dass sie Sorge-, Erziehungs- und Hausarbeit übernehmen – sei es in Form von sozialen Berufen oder innerhalb der Familie. Deswegen arbeiten Frauen häufiger in Teilzeit oder gehen in Elternzeit, um mehr Zeit für Sorgearbeit aufzuwenden. Frauen werden in der Regel dahingehend erzogen und sozialisiert, dass sie sich „freiwillig“ im Beruf zurücknehmen und sich weniger gut durchsetzen können. Solche Berufspausen werden von Arbeitgeber*innen häufig abgestraft, indem Frauen schlechter entlohnt werden. Aber auch bei der Eingruppierung innerhalb von Tarifverträgen haben Frauen aufgrund von gesellschaftlichen Rollenbildern häufig Nachteile, da die Dauer der Betriebszugehörigkeit und Arbeitszeit weiterhin wichtige Indikatoren für ein besseres Gehalt sind. Zum Teil werden ihnen auch niedrige Tätigkeitsbeschreibungen zugewiesen, obwohl sie die gleiche Arbeit machen.

Selbst wenn Gesichtspunkte wie schlechte Aufstiegschancen ausgeblendet werden, liegt der sogenannte „bereinigte“ Gender Pay Gap immer noch zwischen 6 und 7 Prozent.

Arbeitgeber*innen haben kein Interesse daran, diese Ungleichheit zu verändern:

Je weniger Lohn sie Frauen zahlen, desto mehr bleibt als Profit.

Auch deshalb ist  empowernde Mädchen- und Frauenarbeit ein wichtiger Teil unserer Arbeit. Wir wirken dem alltäglichen Sexismus entgegen, und brechen gesellschaftliche Rollenbilder und patriarchale Strukturen auf. Mädchen und Frauen können bei uns lernen sich durchzusetzen und zu selbstbewussten Subjekten zu werden. Unsere Forderung lautet weiterhin:

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit! Gute Arbeits- und Lebensbedingungen für alle!,

Freundschaft!

[1] Entgeltgleichheit (Equal Pay) | Arbeitgeberverband Gesamtmetall (gesamtmetall.de)